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Innovationstechnologie
TRIZ TRIZ im Vergleich zu herkömmlichen Kreativitätstechniken |
Versuch-und-Irrtum-Methode Die natürliche und älteste
Vorgehensweise bei der Suche nach Ideen oder Problemlösungen kann als
„Versuch-und-Irrtum-Methode“ bezeichnet werden. Dieses Verfahren ist nichts
anderes als ein gedankliches
Durchmustern von
bekannten oder nahe liegenden Lösungswegen, auf den persönlichen Erfahrungen
und dem Fachwissen der Erfinder basieren. Meist gehen die Ideen in die
Richtung der so genannten psychologischen Denkträgheit, wo eine Lösung für
das jeweilige Fachgebiet bereits existiert oder erwartet wird.
Psychologischer Ansatz und psychologische Kreativitätstechniken Der psychologische Ansatz besteht in der Reduzierung der Denkträgheit durch die Aufhebung von Denkblockaden und Entfaltung assoziativer Denkfähigkeit von Menschen. Die Zahl von Ideen in verschiedenen unerwarteten Richtungen und die Wahrscheinlichkeit, durch einen „genialen“ Einfall eine gute Lösung zu finden, wird gegenüber der einfachen Versuch-und-Irrtum-Methode erhöht. Die Anwender erhalten aber keine Richtungsweisung für die Lösungssuche. Der psychologische Ansatz liefert gute Ergebnisse bei einfachen Aufgabenstellungen, die „in einem Zug“ gelöst werden können, wo die Zahl von Denkversuchen bis zum Erreichen einer zufriedenstellenden Lösung kleiner als 100 ist.
In entspannter Atmosphäre sollen die Teilnehmer spontan so viele Ideen wie möglich generieren, ohne Rücksicht auf ihre Realisierbarkeit. Jeder Vorschlag soll von der Gruppe aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Zur Kreativitätssteigerung wird jegliche Kritik während der Sitzung strikt verboten. Die Teilnehmer sollen nach Möglichkeit unterschiedliche Fachgebiete vertreten.
Erfahrungsgemäß kann ein Team von 10 Personen 50 bis 60 Vorschläge machen, die allerdings oft entweder trivial oder zu fantasievoll sind. In der zweiten Phase erfolgt die Bewertung gemachter Vorschläge, die in der Regel in 3 bis 4 erfolgsversprechende Ideen umgesetzt werden können.
Systematischer Ansatz und systematische Kreativitätstechniken Der systematische Ansatz bringt
Ordnung in den Prozess des Durchmusterns von möglichen Lösungsalternativen.
Zu den bekanntesten systematischen Kreativitätstechniken gehören die
Morphologische Analyse
mit ihren Modifikationen, zahlreiche Fragelisten und -kataloge sowie die
Funktionsanalyse.
Beispiel einer zweidimensionalen
morphologischen Matrix Wissensbasierter Ansatz und gezielte Lösungssuche mit TRIZ Psychologische und systematische
Kreativitätstechniken sind lediglich eine Modifizierung des natürlichen
Versuch-und-Irrtum-Suchverfahrens. Diese Methoden lassen sich einfach
modifizieren und kombinieren. Das
erklärt ihre
scheinbare Vielfältigkeit. Sie versagen bei schwierigen Aufgaben mit einem
sehr grossen Suchfeld und hoher Zahl (1000...10000) von potenziellen
Denkversuchen.
Die Effektivität der Anwendung im Vergleich Die Effektivität der Anwendung von Kreativitäts- und Erfindungstechniken hängt in der Praxis vom Komplexitätsgrad von Aufgaben ab. Nach der von G. Altschuller vorgeschlagenen Klassifizierung (siehe Tabelle 4) gibt es in erster Näherung fünf Ebenen von Innovationen, die sich durch die Zahl von Denkversuchen bis zum Erreichen einer Lösung und durch die Größe des Suchfelds unterscheiden. Die psychologischen (Brainstorming) und systematischen (Morphologische Analyse) Kreativitätstechniken liefern gute Ergebnisse auf den unteren Ebenen. Die wissensbasierte TRIZ-Technologie reduziert die Zahl von „leeren“ Denkversuchen und ermöglicht dadurch wie keine andere Kreativitätstechnik eine schnelle und zielgerichtete Ideenfindung vor allem bei schwierigen Aufgaben.
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Autor: Dr.-Ing. Pavel Livotov |