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Innovationstechnologie TRIZ
  Umsetzung von TRIZ und CAI im Unternehmen

Hürden überwinden

Aus praktischer Sicht entstehen vor einem TRIZ und CAI Anfänger zwei Hürden: eine technische und eine psychologische. Hier erscheinen die wohlbekannten Parallelen mit der noch nicht in Vergessenheit geratenen Einführung von CAD in die Konstruktionspraxis besonders hilfreich.

Erstens, eine moderne CAD-Workstation hilft kaum, wenn ihre Benutzer mit der Konstruktionslehre nicht vertraut sind. Absolut das gleiche gilt auch für die Computer-Aided-Innovation, die nicht am PC sondern mit dem Studieren der TRIZ-Grundlagen und mit dem Üben neuer Arbeitstechniken beginnen soll.

Zweitens, TRIZ erfordert von den Anwendern eine unkonventionelle, widerspruchsorientierte Denktechnik und die konsequente Verzicht auf die «Versuch-und-Irrtum»-Methode bei der Lösung technischer Probleme. Die mit den Jahren eingeschliffene Denkweise zu verändern, ist für manche Konstrukteure und Entwickler nicht leichter, als beispielsweise vom Zeichenbrett zum CAD-Gerät zu wechseln.

 

Industrieerfahrungen

Die Erfahrung zahlreicher TRIZ-Anwender bestätigt, dass TRIZ (nicht umsonst als „Theorie des Erfindens“ genannt) viel zu umfangreich ist, um sie parallel zum Tagesgeschäft mit eigenen Kräften erfolgreich einzuführen.

Eine systematische Unterstützung durch Methodenexperten ermöglicht eine effektive und ergebnisorientierte Integration der TRIZ-Arbeitstechniken mit ihren PC-basierten Ideendatenbanken in die Unternehmensprozesse. Je nach Bedürfnissen wird das TRIZ-Wissen durch die praxisnahen Schulungen vermittelt oder über Moderation von Pilotprojekten mit der Lösung aktueller Aufgabenstellungen umgesetzt.

 

Firmeninternes Training
Der Wunsch, eigene Führungskräfte und Entwicklungsteams mit den Techniken des systematischen und erfinderischen Problemlösens auszurüsten, kommt häufig in Konflikt mit hoher Arbeitsauslastung und allgemeiner Zeitnot im Tagesgeschäft. Ein mehrstufiges firmeninternes Trainingsprogramm hilft diesen Widerspruch zu überwinden. Die Unternehmen erhalten dadurch die Möglichkeit,


• eigene TRIZ Experten durch die Teilnahme an allen Stufen auszubilden sowie auch
• eine grössere Zahl von Mitarbeitern an verschiedenen Stufen durch Rotationsprinzip qualifizieren zu lassen.

Inhalte, Anzahl und Dauer der Stufen werden an die firmeninternen Bedürfnisse angepasst. Der gesamte Ausbildungszyklus kann somit je nach Zeitressourcen innerhalb von 2 bis 12 Monaten absolviert werden.

Aufbau des TRIZ-Wissens im Unternehmen

Das Erwerben der TRIZ-Kenntnisse und Erfahrungen ist keineswegs die Sache weniger Stunden. Die Abbildung 6 stellt den empfohlenen Aufbau einer TRIZ-Wissenspyramide im Unternehmen dar. Die unteren Ebenen wie z.B. „Widerspruchsorientierte Denkweise“ oder „Innovationsprinzipien“ sollten eine maximale Verbreitung in allen Unternehmensebenen finden. Anwendung spezieller TRIZ-Werkzeuge ist dagegen die Aufgabe von internen Methodenspezialisten. Man sollte auch den Weg von einfacheren zu komplexeren Werkzeugen und Methoden wählen, der sich auf alle Fälle lohnt und keine Enttäuschungen bereitet.

 

 

Plattform für Innovations- und Qualitätsmanagement

Im Vergleich mit den bekannten Methoden für Qualitätsmanagement und Produktentwicklung, wie QFD, FMEA, DFMA, Taguchi u.v.a., muss TRIZ als komplexe Innovationstechnologie, die aus mehreren Methoden und Tools besteht, erheblich höher angesiedelt werden. Sie erweist sich als Plattform für ein ausbaufähiges innenbetriebliches Innovations- und Qualitätsmanagement. Im dynamisch wachsenden globalen Wettbewerb kann eine schelle TRIZ-Umsetzung für jedes Unternehmen nicht nur erfrischend und ermutigend sondern vielleicht lebenswichtig sein.

Autor: Dr.-Ing. Pavel Livotov